Gang der Erinnerung auf dem JüdischenFriedhof Neuenhaus
Es war das Ende jüdischen Lebens in der Niedergrafschaft: Am 29. Juli 1942 wurden die vier Geschwister van der Reis, das Ehepaar Steinburg, Samuel Süskind und das Ehepaar Vos aus Uelsen vor den Augen vieler Umstehender vom Haus van der Reis in der Neuenhauser Hauptstraße, dem sogenannten „Judenhaus“, abgeholt.
Die alten Leute wurden nach Theresienstadt deportiert, wo der 91jährige Samuel Süskind schon wenige Tage nach der Ankunft verstarb. Auch Adele und Bertha van der Reis kamen unter den entsetzlichen Lebensbedingungen im Ghetto um. Zuvor hatten sie noch die Trennung von ihren Brüdern Adolf und Georg und den beiden Ehepaaren Lina und Alexander Steinburg und Vos erleiden müssen, die mit mehr als zweitausend Menschen von Theresienstadt weiter nach Treblinka verschleppt und dort in den Gaskammern brutal ermordet wurden.
Ihrer und aller anderen Niedergrafschafter Opfer der Shoah möchte der Förderverein Günter Frank Haus am Dienstag, 29. Juli 2025, mit einem Gang der Erinnerung über den Jüdischen Friedhof in Neuenhaus-Hilten gedenken.